Piloten/Innen vom LSV Schwarzwald starten erste Streckenflüge

Am vergangenen Wochenende eröffnete die Segelflieger des Luftsportverein Schwarzwald die Saison 2017. Bereits in den vergangenen Wochen starteten diverse Flüge vom Flugplatz Winzeln-Schramberg aus mit einem Flugzeugschlepp. Nun wurde auch die vereinseigene Startwinde aus der Winterruhe erweckt.

Zahlreicher Besucher und Ausflugsgäste beobachteten von der Restaurant-Terrasse und vom Rand des Flugfeldes aus, die über den Tag verteilten Starts und Landungen der Segelflugzeuge. Bereits um die Mittagszeit starteten drei ambitionierte Piloten/Innen für die ersten Streckenflüge der Saison. Sabine Stegen, Markus Schweizer, Marc Beckmann erreichten bei für die Jahreszeit akzeptablen Flugbedingungen beachtliche Strecken zwischen 150 und 300 Kilometern. Der weiteste Flug landete dabei bereits in der Top 10 der bundesweiten Tagesvergleichswertung.

Die Wetterbedingungen waren am Sonntag ordentlich, obwohl die für Segelflieger wichtigen Cumuluswolken nur vereinzelt und um Fluorn-Winzeln herum gar nicht anzutreffen waren. Diese, auch Schönwetterwolken genannten, Wolken entstehen durch vom Boden aufsteigende Luft und markieren für die Piloten sozusagen die Thermik. Ohne derartige Wolken ist die sportliche Herausforderung für die Piloten wesentlich höher.

Mit der Startwinde wurden insgesamt 25 Starts ausgeführt. Dabei handelte es sich in der Mehrzahl um sogenannte Überprüfungsstarts. Diese werden von allen Vereinspiloten zum Saisonauftakt zusammen mit einem erfahrenen Fluglehrer durchgeführt. Somit wird sichergestellt, dass sich auch nach längerer Pause keine Flüchtigkeitsfehler einstellen. In der Luftfahrt ist eben Sicherheit immer das oberste Gebot.

Für die Besucher, die etwas länger blieben gab es am Abend noch ein besonderes Schmankerl, da zum Abschluss ein Segelkunstflug durchgeführt wurde. Bei Kaffee oder Pizza konnten noch Loopings und Rollen bewundert werden.

Der LSV Schwarzwald nutzt zwei Startarten: Flugzeugschlepp und Windenschlepp. Mit dem Flugzeugschlepp werden die Segelflugzeuge von einem Motorflugzeug in die Luft geschleppt. Dies ist besonders flexibel, da sich der Pilot an einen beliebigen Ort und eine beliebige Höhe schleppen lassen kann. Dies wird insbesondere von den ambitionierten Leistungspiloten genutzt, die in der Regel möglichst früh am Tag starten wollen, um lange Strecken zu ermöglichen. Das Ziel des Starts ist dann immer Thermik, die nicht unmittelbar am Flugplatz sein muss. Von dort aus erfolgt der weitere Flug aus eigener Kraft bzw. mit der Kraft der Sonne in Form von Aufwind. Beim Windenschlepp werden Höhen von ca. 400 bis 500 Metern erzielt. Dies reicht aus, um in der näheren Flugplatzumgebung nach Aufwinden zu suchen. Andernfalls muss wieder gelandet werden und ein neuer Versuch bringt dann den Erfolg. Die Windenstarts sind insbesondere für die Schulung der angehenden Piloten/Innen essentiell, da diese wesentlich kostengünstiger als Flugzeugschlepps sind. Durch die intensive Nutzung dieser Möglichkeit sind die Kosten für die Flugschüler überschaubar und hindern keinen Interessenten an der Umsetzung seines Traums und der Ausübung eines Hobbies mit „Weitblick“.

Als nächster wichtiger Meilenstein für die Saison 2017 steht der Start der Segelflug-Bundesliga am Osterwochenende auf dem Programm. Ab diesem Zeitpunkt geht es für die Segelflieger aus Winzeln wieder an jedem Wochenende bis Ende August um Punkte für den Titel des Deutschen Meisters.

Text: Volker Herbst

Bild: Volker Herbst

 

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