An den vier Tagen über Fronleichnam veranstaltet der LSV Schwarzwald e.V. traditionell seine Vereinsmeisterschaften. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr einige Einschränkungen in Kauf genommen werden. Der Vereinsvorstand investierte zusammen mit der Veranstaltungsleitung viel Detailarbeit und Zeit, um ein tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen. Dabei galt es insbesondere der Coronaverordnung BaWü und der Coronaverordnung Veranstaltungen BaWü gerecht zu werden. Die Winzeln Open liegen als Vereinsmeisterschaft deutlich unter dem Teilnehmerlimit von 100 Personen, die gemäß Verordnung die Obergrenze darstellen. Eine wesentliche Einschränkung zu vergangenen Jahren war der Wegfall des Rahmenprogramms in Form von geselligen Abendveranstaltungen in der Flugzeughalle. Ansonsten galten natürlich die üblichen Hygienestandards. Alles in allem war die Organisation in diesem Jahr komplizierter, aber trotzdem realisierbar. Das Ergebnis waren spannende vier Tage Segelfliegen – eine Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und dem einfachen Spaß am Fliegen.

Wettbewerbsleiter Joachim Schwenk aus Fluorn-Winzeln hatte ein glückliches Händchen mit der Wettervorhersage und der Streckenwahl: So konnte an 3 von 4 Tagen geflogen werden. In der Unlimited Klasse (leistungsfähigere Flugzeuge mit in der Regel größeren Spannweiten) mit 21 Teilnehmer wurden am ersten Tag ca. 150 km geflogen. Es gewann Nils Deimel, auf Rang 2 kamen punktgleich Stephan Mayer und Michael Schlaich. Am zweiten Tag (297 km) war Matthias Sturm mit Abstand am schnellsten. Platz 2 belegte Volker Herzog vor Markus Schweizer. Am dritten Tag (230 km) gewann Volker Herzog einen Wimpernschlag vor Michael Schlaich und Stephan Mayer.

Volker Herzog nach seiner Landung am zweiten Wertungstag mit dem Gesamtsieg im Blick.

Die Gesamtwertung gewann Volker Herzog vor Markus Schweizer und Nils Deimel. In der Sport Klasse (7 Teilnehmer) gewann Marcus Dawert souverän vor Felix Graupner und Alex Meinicke.

Unter den teilnehmenden Flugzeugen war auch ein besonderes Highlight zu bewundern: Eine eta – das größte Segelflugzeug der Welt – trat in der Wertung mit an. Das Flugzeug ist doppelsitzig, eigenstartfähig und hat mit 30,9 Meter Spannweite fast die doppelte Spannweite wie ein „normales“ Segelflugzeug. Die eta kann damit auch ca. 3 m mehr aufweisen als eine Boeing 737 (bis Baujahr 1997). Eine eta kann aus 1000 m rund 70 km weit gleiten und hat ein max. Abfluggewicht von 850 kg. Die anderen Flugzeuge des Wettbewerbs hatten mehrheitlich 15 bis 18 Meter Spannweite.

Bild: Volker Herbst

Text: Michael Schlaich, Volker Herbst

Presse: Schwarzwälder Bote