Gesamtwertung: Link

Das war sie dann, die Segelflug-WM 2018

Am letzten Tag wurde nochmals eine AAT mit 263/528 km ausgeschrieben, die Matthias mit dem 33. Tagesplatz abschloss. Damit erreichte er den 31. Gesamtplatz in der 18m-Wertung. Mittlerweile ist er auch schon wieder am Heimatflugplatz in Winzeln angekommen und kann sich von den Strapazen des Wettbewerbs und der Erkrankung im ruhigen Schwarzwald erholen. An dieser Stelle auch eine herzliche Gratulation an die Sieger und Zweit- bzw. Drittplatzierten.

Der LSV Schwarzwald und seine Mitglieder sind stolz, mit Matthias Sturm einen Kameraden zu haben, der regelmäßig an internationalen Wettbewerben und insbesondere bei Weltmeisterschaften an der Weltspitze mitfliegt. Wir freuen uns schon Matthias wieder bei der nächsten WM anzufeuern. Kurzfristig sind wir auch froh, dass wir einen Weltklassepiloten haben, der uns in den letzten beiden Bundesliga-Runden hilft die gute Platzierung zu halten

Hier noch einige Impressionen des letzten Wettungstages:

Nach Wertungstag 11:

Seit Anfang der Woche leidet Matthias an einem Infekt mit Fieber und bekommt daher Antibiotika gemäß den WADA-Regularien. Zwar hat sich der Infekt gebessert, jedoch trat dann eine allergische Reaktion auf das Antibiotika ein: In Verbindung mit der beim Segelfliegen reichlich vorhandenen Sonne kam es zu Hautreaktionen wie Verbrennungen. Alles in allem keine guten Voraussetzungen, um konzentriert und in Bestform zu fliegen.

An den letzten Wertungstagen erreichte Mathias die Platzierzungen 36, 33, 36. Der Freitag wurde wegen der bereits im Vorfeld über Deutschland gezogenen Kaltfront neutralisiert. Für den letzten Wertungstag besteht nun noch die Hoffnung auf einen fliegbaren Tag in frischer Kaltluft.

Aus der Wertung für Tag 11 ist ersichtlich, dass einige Piloten die Aufgabe vorzeitig abbrechen musste. So auch Matthias. Er entschied sich für eine Routenwahl in der Sonne, die jedoch nicht mit Thermik belohnt wurde. Matthias: „Auch in der Sonne gab es keinen Lupfer und keine Entwicklung“. Da er sowieso schon etwas in Richtung Flugplatz unterwegs war und der Rechner noch 130m auf Hosin anzeigte, entschied er sich zum direkten Anflug ohne die letzte Wende.

Bild: Schattenspender vor dem Start.

Bild: Matthias beim Start mit Sohn Constantin an der Fläche.

Trotz der durchwachsenen Bilanz und der Erkrankung, war die Stimmung trotzdem noch zum Feiern aufgelegt, wie mal auf den Bildern vom Internationalen Abend sehen kann:

Bild: Matthias und Heike.

Bild: Matze mit Leonard Krohmer

Was ein neutralisierter Tag mit einem Segelflieger im Wettbewerbsfieber macht sieht man hier: Kaum 24 Stunden am Boden, treten schon Entzugserscheinungen auf:

Bild: Mathias + Leonard Krohmer + Modell

Wertungstag 8:

Im Verlauf des sechsten und siebten Wertungstages konnte sich Matthias schon wieder auf Platz 20 vorarbeiten. Dies ist vor allem dem tollen Flug und damit fünften Tagesplatz am siebenten Wertungstag zu verdanken. An diesem Tag stand eine AAT mit 296/637km auf dem Programm, die Matthias mit einem Schnitt von 146,53 km/h bewältigte.

Was dann am Sonntag folgte, war der Ruhetag des Wettbewerbs, der vom Tschechischen Abend am Samstag eingeläutet wurde. Matthias nutzte dann den Sonntag zur Erholung, bevor es am heutigen Montag dann wieder um den besten Flug geht: Es stand eine Racing Task über 326km an. Nachdem die Startlinie geöffnet war, flog Matthias auch gleich als erster los. Die Bedingungen waren nicht optimal: Eine Abschirmung machte die Aufgabe nicht einfacher. Am Ende des Tages ging die Taktik des schnellen Starts dann leider nicht auf. Die späten Starter hatten dann doch mehr Glück, da sich das Wetter verbesserte und so schnellere Schnitte möglich waren. Das bedeutet leider einen Rücksetzer auf Platz 25.

Bild: Cirren “verschleiern” den Himmel an Tag 8.

    

Bilder: Pilot und Flugzeug warten auf den Start.

Am Abend stand dann ein gemeinsamer Abend des deutschen und südafrikanischen Teams auf dem Programm. heike Schatz organisierte Maultaschen – die Ihre Eltern an diesem Tag direkt aus dem Schwarzwald mitbrachten – und Kartoffelsalat. Fazit von Heike: “Wir hatten einen wunderschönen Schwäbischen/Südafrikanischen Abend mit”  mit 40 Erwachsen und sieben Kindern.

Bild: Katrin Senne ist begeistert vom Essen.

Bild: Maultaschenessen an der großen Tafel.

Bild: Matthias’ Sohn Constantin mit Karl Senne, der ebenfalls zu Besuch bei der WM ist.

 

Nach 5 Wertungstagen: Mattias Sturm auf Platz 28.

Seit dem 21. Juli ist Matthias Sturm mit Flugzeug, Frau und Sohn in Hosin / Tschechien. Nach der Trainingswoche mit zwei Flügen, startete die Wertung zur 35th World Gliding Championships am 28. Juli 2018.

Bild: Hosin in Tschechien

Nach fünf Wertungstagen verlief die WM bisher für Matthias Sturm durchwachsen. So erreichte er die Tagesplätze 14, 27, 7, 33 und 13 und belegt den Gesamtplatz 28. Wirklich zufrieden ist er mit diesem Zwischenstand nicht. Allerdings dauert die WM auch noch bis zum 11.8. und damit potentiell noch 8 Wertungstage (bei einem Ruhetag) – und abgerechnet wird bekannter Weise immer erst zum Schluss.

Die bisherigen Aufgaben setzten sich sowohl aus Racing-Tasks zwischen 312 und 513 km als auch einer AAT mit 262/551km am 5. Tag zusammen. Das Gelände ist recht kleinräumig mit deutlichen geographischen Unterschieden und teilweise anspruchsvollen Luftraumstrukturen, die dann auch die nutzbare Thermik beträchtlich einschränken. Die Wetterlage ist vergleichbar mit der aktuellen in Deutschland: Temperaturen über 30 Grad. Teilweise kommt noch eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzu.

Matthias startet bei dieser WM erstmalig mit einer JS3. Das sarkastische Fazit am Abend des vierten Tages war dann auch: „Der Jet ist toll“. Gerade an diesem Tag kam es während des Fluges zu Überentwicklungen. Leider fand Matthias nach der letzten Wende nicht mehr die starken Aufwinde und viel so aus dem Feld nach unten heraus. Matthias: „Ich habe einfach keinen Bart g’scheit getroffen“. Das bedeutete auch, dass die Steigwerte unten nochmals schlechter wurden und die Lage verschärften. Matthias musste sich dann mit Werten um 1m/s zufrieden geben, während oben noch 2,5 bis 3 m/s genutzt wurden. Eine taktische Fehlentscheidung, eine Wolke, die 90 Grad querab zum Kurs lag, nicht anzufliegen, besiegelte dann das vorzeitige Ende der Wertung. So kam dann das Jet-Triebwerk für den Heimflug zum Einsatz. Ein weiterer Pilot nutzte die besagte Wolke und denen Bart und kam so noch zurück an den Flugplatz – wenn auch mit einer entsprechend schlechten Schnittgeschwindigkeit.

Die Leistungsdichte in der 18m-Klasse ist sehr hoch. Dies wird auch teilweise in den Tageswertungen sichtbar, wenn nur noch Nachkommastellen über die Platzierungen entscheiden. Die Rennen sind extrem schnell und die Schnittgeschwindigkeiten der vorderen Tagesplätze liegen durchweg bei beeindruckenden 130 km/h und mehr. Daher wird es sicherlich schwer, vom 28. Platz noch in die vorderen Ränge zu fliegen – es ist aber auch nicht unmöglich.

Bild: Matthias und Sohn Constantin mit fokusiertem Blick nach Vorne

Für den heutigen sechsten Wertungstag sind wieder beste Wetterbedingungen vorausgesagt – nachdem es am Abend und in der Nacht regnete. Als Aufgabe steht eine 541km lange Racing task auf dem Programm. Wir wünschen Matthias für seinen nächsten Flug viel Erfolg und werden in jedem Fall mitfiebern!

Das deutsche Team steht in der Teamwertung weiterhin auf dem ersten Platz und kann mit Mario Kiessling und Katrin Senne die Plätze  1 und 3 der Einzelwertung belegen.

Weitere Informationen:

Offizielle WM-Website: https://www.wgc2018.cz/

Blog der deutschen Segelflug-Nationalmannschaft: https://segelflug.aero/blog/blog/category/2018/wm-hosin/

Bilder: Heike Schatz