Zwischen Frühstück und Fahrt zum Flugplatz ergab sich heute früh (ca. 9:00 Ortszeit Benalla) die Gelegenheit zu einem Telefonat mit Matthias. Matthias war sehr zufrieden mit dem Vortag, was man über die „Leitung“ auch direkt spüren konnte. Seine taktischen Entscheidungen des Vortages haben sich rückblickend als goldrichtig erwiesen: Die etwas schlechteren Bedingungen (gegenüber den Trainingstagen) mit den geringeren Höhen (max. 1600..1700m über Grund) und der frühen Neigung zur Abtrocknung machten einen frühen Start notwendig. So war die Nutzung des besten Wetterfensters möglich. Nach einem sehr guten ersten Schenkel war ab dem ersten Wendepunkt im Norden leider nur Blauthermik anzutreffen – was Matthias aber offensichtlich bestens meisterte. Mit bester Laune ging es nach dem Telefonat zur täglichen Vorbereitung für den neuen Wettbewerbstag.

Am Fluggelände erfolgte dann das Wiegen der Flugzeuge, Briefing und Startaufbau. Im Rahmen des Briefings erfolgte auch die Siegerehrung mit Matze auf dem Podest (Bild) und eine Interview (https://www.youtube.com/watch?v=7_-c5wIwSk8&app=desktop).

Leider entwickelte sich das Wetter nicht so, wie man es von Ihm erwartete. So wurde anfänglich noch von 1 bis 1,5m/s Steigen bei Blauthermik gesprochen. In der Realität war selbst das zu hoch angesiedelt – bei einer Basis von um die 3000ft. Im ersten Schritt wurde der Start verschoben und die Task reduziert. Als sich das Wetter dann immer noch nicht deutlich verbesserte, wurde der Tag leider für alle Klassen neutralisiert. Ein Aspekt bei dieser Entscheidung mag auch der Unfall am Vortag gewesen sein: Das Risiko an einem Tag mit derart geringen Steigwerten und einer tiefen Basis ist im Fall von rund 120 Flugzeugen, die im Pulk fliegen und kurbeln, nochmals deutlich größer.

Der positive Wetterausblick macht jedoch Hoffnung: Ab Morgen sollten sich die Bedingungen für den Rest der Woche verbessern (sofern das Wetter macht, was man von ihm erwartet) und so auch sicherstellen, dass eine ausreichende Anzahl an Wertungstagen erreicht wird.

Der heutige Tag konnte vom Team Germany also einerseits zur Regeneration am Pool genutzt und andererseits zur Erholung vom Schreck des Vortages werden. Zum Glück bestätigten sich die relativ guten Nachrichten, dass Michael Eisele „nur“ einen gebrochenen Fuß und einige Prellungen davon getragen hat. Er wurde zwar heute noch operiert, es darf aber davon ausgegangen werden, dass nichts schlimmeres oder gar bleibendes zu Tage tritt. Die Entlassung aus dem Krankenhaus sollte also kurzfristig absehbar sein. Laut Matthias wurde bei dem Unfall am Ventus 2ax von Michael das Leitwerk beschädigt oder sogar abgetrennt, so dass der Ausstieg unvermeidlich war.

Ich wünsche Michael Eisele und Stehpen O’Donnell gute Genesung, dem Deutschen Team einen schönen Abend bzw. eine gute Nacht und für Morgen viel Erfolg und bestes Flugwetter in Benalla.

Mehr Infos und Bilder auf der Wettbewerbswebsite und auf der LSV-Facebook-Site.

 

Text: Volker Herbst

Bilder: Heike Schatz