Yeah! Am letzten Wertungstag war es nun endlich soweit. Matthias (Matze) Sturm gewann das Rennen!

Zum Start sah es noch gar nicht so toll aus: Als die Abfluglinie geöffnet wurde, war Matze erst einmal im Hintertreffen, da er noch 6km vor der Abfluglinie flog und diese dann mit Rückstand und über 100m niedriger als erlaubt überflog (Matze: „Sch… gelaufen“). Das Feld sah er dann erst einmal vor sich, flog jedoch nicht einfach hinterher, sondern entschied sich für eine etwas andere Richtung – was ganz offensichtlich die richtige Entscheidung war. Das Feld um die gesamtführenden Piloten flog im letzten Rennen sehr taktisch, belauerte sich gegenseitig und flogen dadurch dicht beieinander. Dies wiederum eröffnet Chancen für „Außenseiter“ von den folgenden Rängen. Matze konnte so „unter dem Radar“ den anderen davon fliegen. Daher fand der Flug auch fast komplett im „Alleinflug“ statt. Auf dem zweiten Schenkel konnten dann quer zum Wind weite Strecken im Geradeausflug absolviert werden und nach der vorletzten Wende waren gerade noch -300m auf das Ziel herauszukurbeln. Gleich zu Anfang des vorletzten Schenkels kam dann der genau passende Bart mit über 3m/s. Mit einem komfortablen Polster von +300m und Rückenwind ging es dann mit voller Fahrt dem Ziel und dem Sieg entgegen.

Das Wetter war über den gesamten Wettbewerbszeitraum kritisch (sowohl aus sportlicher, als auch Sicherheitssicht). Neben unbeständigen Wetterlagen mit regelmäßigen Gewittern, machte Matze die ungewohnte Thermiksituation zu schaffen. So hatten die Wolken teilweise vier oder fünf Thermikzentren – man wusste also nie, von wo man die Wolke idealerweise anfliegen soll und leider war die getroffene Entscheidung allzu oft falsch. Möglicherweise war dann der während der beiden letzten Wertungstage mit 50 bis 60 km/h nochmals weiter auffrischende Wind der Schlüssel für dieses Problem. Durch die klare Strukturierung der Thermik aufgrund des Windes war es natürlich sonnenklar, auf welcher Seite einer Wolke der Bart steht.

Neben dem Wetter war natürlich das Material ein wesentlicher Faktor in diesem Wettbewerb: 16 von 18 Piloten nahmen mit einer JS-1 teil. Somit kam viel mehr als sonst das Zusammenspiel von Pilot und Flugzeug zum Ausdruck.  Während des Wettbewerbs wurden die JS-1 und Matze mit jedem Flug auch mehr und mehr zu einem Team. Wenngleich sich die JS-1 von Matze eine gewisse Gefühllosigkeit zuschreiben lassen muss und den Vergleich zur gewohnten ASG29 letztendlich nicht für sich entscheiden kann. Diese ist aktuell in Singapur und wird in den kommenden Wochen die Reise zur WM nach Australien noch fortsetzen. Das Wiedersehen kann dann Anfang Januar in Benalla/Australien stattfinden.

In der Gesamtwertung erreichte Matze mit dem Sieg der Tageswertung einen hervorragenden Platz in den Top 10 der besten Segelflugpiloten der Welt.

Die Rückreise in den Schwarzwald ist für den Sonntag geplant: Abflug um 22 Uhr in Johannesburg, Zwischenlandung in London und Ankunft am Montag um 12 Uhr in München.

Der LSV Schwarzwald, viele in der Region und darüber hinaus freuen sich mit Matze und seiner Bodencrew Heike!! Genießt es noch etwas in Südafrika und kommt wieder gut zurück!

Mehr Infos und Bilder auf der Wettbewerbswebsite und auf der LSV-Facebook-Site.