Nachdem die traditionelle Nikolausfeier den Covid-19-Einschränkungen zum Opfer fiel, führte ein engagiertes Team aus Mitgliedern eine virtuelle Feier durch und lockte so schätzungsweise 120 bis 200 LSV-Mitglieder vor die Bildschirme, in den Chat und ans Telefon. Ein Erfolg auf ganzer Linie.

Corona schlägt (fast) Tradition

Wie in den vergangenen Jahren auch, war die Nikolausfeier des LSV Schwarzwald am oder um den Nikolaustag geplant. Am Nachmittag sollten die kleinen Nachwuchspiloten vom Nikolaus besucht werden und abends sollten die aktiven und passiven Mitglieder feiern. Bereits einige Wochen vorab war dieses Mal jedoch absehbar, dass nicht Knecht Ruprecht der Spielverderber sein wird, sondern der SARS-CoV-2 Virus. Wie wohl alle anderen Jahresend-Veranstaltungen auch, wurde die LSV-Nikolausfeier abgesagt – jedoch nicht ersatzlos! Ein Team um Präsidiums- und Vorstandsmitglieder setzte sich zum Ziel, sich hier nicht einfach geschlagen zu geben: Nach dem Motto „Tradition ist Tradition und der Jahresabschluss muss gefeiert werden“ wurde das bekannte Veranstaltungsformat in die virtuelle Welt übertragen. Es sollte interaktiv sein, jedoch auch störungsfrei ablaufen können. Die Technologie sollte auch für weniger technik-affine Personen beherrschbar sein und trotzdem Begeisterung bei den Teilnehmern wecken. In diversen Diskussionen, Abstimmungen und virtuellen Sitzungen entstand so die LSV-Nikolausfeier 2.0: Orientiert am bekannten und beliebten Ablauf wurde ein 3-stündiges Programm entworfen und die Technik organisiert und im Wohnzimmer des ersten Präsidenten Lars Willems aufgebaut.

Nachdem alle Einladungen versendet waren und der Countdown quasi bereits lief, wurde noch eine weitere Hürde aufgestellt: Die nächtliche Ausgangsbeschränkung machte die Durchführung als Abendevent unmöglich. Die ohnehin schon aus Corona-Gründen kleine Gruppe an Protagonisten, die vor Ort agieren mussten, hätten nicht mehr nach Hause fahren können. Wesentliche Akteure hätten gefehlt. Daher wurde kurzerhand eine Verschiebung von Samstagabend auf Sonntagnachmittag ausgesprochen.

Große Teilnehmerzahl

Am 13.12 war es dann soweit: in der Spitze waren 62 Endgeräte verbunden. Da teilweise ganze Familien das Ereignis auf dem Fernseher verfolgten, ist davon auszugehen, dass ca. 120 bis 200 Teilnehmer „anwesend“ waren. Zum Vergleich: in den vergangenen Jahren war regelmäßig die LSV Schwarzwald Fliegerklause bis auf den letzten Platz besetzt, was etwa 75 Personen entspricht.

Teilnehmer waren begeistert

Beim Programm gab es hingegen keine Experimente: Schriftführer Harry Hezel unterhielt wieder mit einem ausführlichen Rückblick auf das Jahr inklusive vieler Anekdoten. Anschließend kam NICOlaus Nico Trick – im echten Leben zweiter Präsident des LSV Schwarzwald – mit Unterstützung durch Nikolausine Anna Herzog. Der NICOlaus hatte wieder viele Notizen übers Jahr gesammelt: Kleine Verfehlungen und große Leistungen wurden mit den jeweiligen „Tätern“ via Telefon „ausgiebig besprochen“. Für Spaß war so gesorgt. Auch die Grußworte vom Luftsportverband Baden gehören bereits zur gelebten Tradition und durften auch hier nicht fehlen: Live zugeschaltet via Teams sprach Präsidentin Monika Lang-Dahlke direkt zu den Teilnehmern. Mit den besten Wünschen fürs neue Jahr des ersten Präsidenten Lars Willems wurde das Events dann rechtzeitig beendet, so dass alle aktiven Teilnehmer noch rechtzeitig nach Hause kamen.

Bild: Der erste Präsident Lars Willems mit „Nikolausine“ Anna Herzog spricht zu den Vereinsmitgliedern zuhause in den Wohnzimmern.

 

Technisch anspruchsvoller Aufbau

Der technisch aufwändige Mix aus Video-Live-Stream der Akteure und Präsentations-Übertragung, in Kombination mit Anrufern kostete die Verantwortlichen einiges an Zeit und Nerven in der Vorbereitung. Als Plattform für den Live-Stream kam Twitch (www.twitch.tv) zum Einsatz. Für die synchrone und qualitativ hochwertige Verschaltung von Videokamera, Mikrofon, Telefon, Teams-Live-Konferenz und Powerpoint-Präsentation kam dann noch einiges an technischem Equipment zum Einsatz.

Auch eine gute Idee in normalen Zeiten

Das überwältigende Feedback der Teilnehmer belohnte den Aufwand jedoch. Die unmittelbare Rückmeldung der Vereinsmitglieder per Whatsapp-Gruppe und Email war derart positiv, dass diese Art der Durchführung eines Vereinsevents sicher auch für normale Zeiten immer auch eine Überlegung wert ist – sei es als Ergänzung oder auch für besondere Themen. Sicherlich ist es aber kein echter Ersatz für eine gesellige Veranstaltung, bei der man die Freunde und Kameraden persönlich trifft. Aber besondere Herausforderungen erfordern eben auch besondere Maßnahmen.