Hochkarätiger Wettbewerb beendet die Wettbewerbs-Coronapause beim LSV Schwarzwald

Der Haiterbacher Matthias Sturm vom Luftsportverein Schwarzwald e.V. erreichte beim Pribina Cup in Nitra (Slowakei) einen hervorragenden dritten Platz in der Offenen Klasse. Beim ersten Segelflugwettbewerb nach der coronabedingten Pause konnte Matthias an den einzelnen Tagen einen Sieg, eine Drittplatzierung und zwei Zweitplatzierungen erfliegen. Am 4 Wertungstag verhagelte jedoch der 28. Tagesplatz eine ungetrübte Wettbewerbsbilanz mit Aussicht auf den Gesamtsieg.

Der Pribina Cup ist der erste große Segelflugwettbewerb der Saison in Europa. In der 46 Teilnehmer umfassenden offenen Klasse war das Feld hochkarätig besetzt. Beispielsweise waren einige Nationalmannschaftsmitglieder unterschiedlicher Nationen am Start. Für den leidenschaftlichen Wettbewerbsflieger Matthias ging damit eine zweijähriger „Durststrecke“ in der Coronapause zu Ende. Matthias: „Ich habe mich in der Wettbewerbsatmosphäre in Nitra sofort wohl gefühlt. Das Flugzeug, ich und alles drum herum haben sehr gut harmoniert. Das war der ideale Wettbewerb zum Anfang des Jahres, um nach dem Winter wieder in die Wettbewerbsfliegerei einzusteigen.“

Matthias in Startbereitschaft bei bestem Wetter.

Leider war der Wettbewerb, bedingt durch wechselhaftes Wetter, verkürzt. Da sowohl die beiden ersten als auch die beiden letzten Tage den Regen oder starkem Wind zum Opfer fielen, blieben von neun nur fünf Wertungstage übrig. Am dritten Wertungstag konnte Matthias sich dann endlich wieder in seinem Element fühlen. Die über 500km lange Aufgabe mit vier Wendepunkten konnte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 142km/h absolvieren und musste sich dabei nur dem erstplatzierten Jernej Lokovsek aus Slowenien geschlagen geben. Matthias’ Fazit des Tages: „Es ging schneller voran als gedacht und alle Entscheidungen habe ich richtig gefällt“. Das Motto des vierten Tages war “Hinter jedem Schneeschauer wartet eine Überraschung”. Die Luftmasse war bitterkalt und hervorragend für die Ausbildung von Thermik geeignet. Die 371km lange Aufgabe führte unter anderem Richtung Ungarn. Matthias’ Taktik, die Aufgabe schnell und früh zu absolvieren, ging voll und ganz auf und wurde mit dem Tagessieg belohnt. Tag Nummer fünf brachte eine AAT (Advanced Area Task), bei der die Piloten in einem vorgegebenen Rahmen die Strecke selbst variieren können. Neben der Geschwindigkeit zählt dabei auch die Länge der erreichten Strecke. Matthias legte fast 339km, streckenweise zwischen Schneeschauern, mit einer Geschwindigkeit von 135,5km/h zurück, was den zweiten Tagesplatz brachte. Leider war die Strecke nicht optimal auf die Wetterbedingungen abgestimmt, wodurch Matthias zu schnell wieder am Ziel ankam und die vorgegebene Mindestwertungszeit von 2:30 Stunden unterschritt. Ansonsten wäre die Wertungsgeschwindigkeit nochmals besser gewesen. Der erste Platz der Gesamtwertung ließ Matthias optimistisch auf Wertungstag 6 blicken. Leider lag die Wettervorhersage total neben der Realität, die darauf basierende Strecke war deutlich zu groß und räumlich falsch ausgelegt. Matthias: „Das Wetter war im Norden eine Katastrophe! Es war feucht mit 8/8 Bedeckung [vollständiger Bewölkung – Anm. d. Verf.] ohne jegliche Struktur und obendrein noch absinkende Wolkenuntergrenze. Ich bin da rein geflogen bis zur ersten Wende. Ohne Sonne gab es keine Thermik und keine Möglichkeit mehr zu steigen. Es blieb nur die Möglichkeit, den Jet als Heimkehrhilfe zu starten.“ Das Wetterpech brachte den 28. Tagesplatz und den Verlust der Gesamtführung. Der siebte Wertungstag brachte dann nochmals ordentliches, wenn auch schwieriges, Wetter. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 134km/h auf 382km erreichte Matthias Tagesplatz drei und sicherte sich so auch den dritten Gesamtplatz, da die beiden folgenden Wertungstage dem schlechten Wetter zum Opfer fielen. Gesamtsieger wurde Radek Krejcirik aus Tschechien vor Wim Akkermans aus Belgien.

Alles in allem ist Matthias mit dem Ergebnis zufrieden und freut sich, dass die Wettbewerbsfliegerei wieder beginnt. Neben weiteren Wettbewerben wird er in den kommenden vier Monaten für den LSV Schwarzwald e.V. als Bundesligapilot auf Punktejagd gehen.